MATERIALS RELOADED

Eine Doppelausstellung im Diözesanmuseum und im Kulturzentrum Zehntscheuer, Rottenburg a.N. 2021/22

Harald Fuchs verbindet in der Doppelausstellung religiöse, ästhetische, wissenschaftliche und politische Perspektiven. Er verdeutlich eindringlich, dass Reliquien als etwas Materielles Wege ins Immaterielle und in die Erinnerung öffnen – eine Kraft, die damals wie heute wirkt. Ausgehend von der Sammlung von Reliquiengläsern im Diözesanmuseum zeigt Fuchs, dass die Objekte immer noch eine Aura des Heiligen und Überirdischen besitzen: eine transzendente Wirkung, die der Künstler in zeitgenössische Ausdrucksformen überträgt. Zehn drehende Discokugeln versetzen den abgedunkelten Ausstellungsraum in ein rotierendes Lichtermeer, in dem die lokale Orientierung zunehmend schwerfällt.  In einer halbverspiegelten Vitrine inszeniert Harald Fuchs geheimnisvoll eine Vielzahl von DNA-Bestimmungen des menschlichen Genoms und setzt diese in den Kontext zu den christlichen Reliquien. Die Fragestellung nach Glauben und/oder Wissen zieht sich durch alle multimedialen Installationen innerhalb der Doppelausstellung, ob in filmischen und fotografischen Überlagerungen und Projektionen, oder in manuell bearbeiteten Objekten. Eine konzeptionelle Fortführung der „aufgeladenen Materie“ findet sich im zweiten Teil der Doppelausstellung. Ähnlich der Installation „Living Material-Ruanda“ von 2017 wird tote Materie in Form von Textilfasern zu sprechenden Zeugnissen grausam ermordeten Menschen. Sie stehen für Tod, Gewalt, für Verlust und Schmerz, aber auch für Hoffnung und für eindringliche Mahnung. Diese Raumarbeit besteht in erster Linie aus wechselnden Objekt-Diaprojektionen auf semitransparente Folien und dem Sound klackender Projektorengeräusche.

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