Die Lichtperformance, hand-made/ live wurde anlässlich des 3rd International Scenographer`s Festival IN3 in Basel uraufgeführt. Die Performance transformiert die verschiedenen Wahrheits- und Wahrnehmungsmodelle der Wissenschaft in performative Kunst. Ausgangspunkt ist die These, dass die verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen lediglich eine Momentaufnahme in der Beschreibung von Wirklichkeit liefern, dass sie Wahrscheinlichkeit statt Wahrheiten beschreiben.

Dies führt die Performance über Platons Höhlengleichnis zum Prinzip der Rückprojektion, bei der die Betrachter nur die Schatten und und Abbilder der Realität erkennen können. Das einzige Arbeitsgerät, das die Akteure benutzen ist jeweils ein Overhead-Tageslichtprojektor. Die Aktionen der acht Schauspieler, deren Körper und deren verwendeten Materialien, werden für das Publikum nicht direkt sichtbar, sondern können nur auf den frei hängenden, semitransparenten Leinwänden wahrgenommen werden. Zu den eingeprobten Handlungsabläufen gibt es auch einen Teil improvisierter Einzelaktionen. Während er gesamten Inszenierung ist ein Sprachsound zu hören, u.a. eine Vorlesung über Atomphysik und Religion.

Die Dynamik und Symbolik der individuellen Darbietungen schaffen viel Raum für Interpretationen und Emotionen, wodurch eine große Wahrscheinlichkeit entsteht, dass jeder Betrachter andere Assoziationen infolge des Gesehenen und des Gehörten entwickelt. Die Unschärferelation von Werner Heisenberg war eine wesentliche Inspirationsquelle für alle Mitwirkenden : „Indem man etwas betrachtet, verändert man es “.

Konzeption und Regie: Harald Fuchs, 3.12.2010